US-Fernsehprediger Pat Robertson gestorben

US-Fernsehprediger Pat Robertson gestorben

Washington (epd). Der US-amerikanische Medienunternehmer und Fernsehprediger Pat Robertson ist tot. Wie sein Sohn Gordon Robertson auf der Webseite des von seinem Vater gegründeten Fernsehsenders „Christian Broadcasting Network“ mitteilte, starb Marion Gordon "Pat” Robertson am Donnerstag im Alter von 93 Jahren im US-Bundesstaat Virginia. Ende der achtziger und Anfang der neunziger Jahre galt Robertson als führender Kopf der konservativen christlichen Bewegung.

Mit seiner Graswurzelorganisation „Christian Coalition“ baute Robertson den rechten christlichen Einfluss auf die Republikanische Partei aus. 1988 kandidierte Robertson für die US-Präsidentschaft, unterlag jedoch bei den Vorwahlen gegen George H. W. Bush. Er wolle die jüdisch-christliche Moral zurückbringen, erklärte Robertson damals.

Robertson war ein Pionier des christlichen Fernsehens: In seiner Talkshow „700 Club“ erteilte er Rat, interviewte Prominente, sprach über Wunder, gab Abmagerungstipps, betete und schäkerte mit seiner Ko-Moderatorin. Robertson fordert Ungläubige zur Umkehr auf, warnte vor Dämonen und dem Zerfall der Familienwerte - und er bat um Spenden, denn Gott zeige sich materiell erkenntlich.

Robertsons CBN-Programme konnten in den ganzen USA und in mehr als 100 Ländern empfangen werden. Robertsons „Regent Universität“ in Virginia Beach (US-Bundesstaat Virginia) hat zum Ziel, eine neue Generation konservativer christlicher Führer auszubilden.

Im säkularen Amerika macht man sich gerne über Robertson lustig. In einem Buch von 1990 prophezeite er, die Welt werde in wenigen Jahren untergehen. Die Terroranschläge des 11. September 2001 und Hurrikan Katrina waren laut Robertson Konsequenzen der Abkehr vieler US-Amerikaner von Gott. 2018 erklärte Robertson, sein Gebet habe einen mächtigen Hurrikan umgeleitet, der laut Vorhersagen die Gegend um Virginia Beach getroffen hätte.