Lübeck (epd). Menschen mit der Hautkrankheit Schmetterlingsflechte haben einer wissenschaftlichen Studie zufolge ein erhöhtes Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt. Die Ergebnisse der Studie veröffentlichte das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) am Donnerstag. Ein Forschungsteam nahm besonders Risiken für das Herz und die Blutgefäße nach einer Diagnose des sogenannten kutanen Lupus erythematodes (CLE) in den Blick.
CLE ist eine seltene Autoimmunerkrankung der Haut und wird umgangssprachlich Schmetterlingskrankheit oder -flechte genannt. Kutaner Lupus macht sich laut UKSH meist durch runde rote Plaques auf der Haut bemerkbar. Etwa 40.000 Menschen sind in Deutschland von der Erkrankung betroffen.
An der Studie war neben Forschenden vom UKSH auch die Bar-Ilan-Universität in Israel beteiligt. Das Uniklinikum teilte mit, Daten von gut 30.000 Patientinnen und Patienten mit verschiedenen CLE-Ausprägungen ausgewertet zu haben. Dabei habe sich gezeigt, dass bei diesen Menschen häufiger schwere Erkrankungen wie Blutgerinnsel in den Lungen, Schlaganfall und Herzinfarkt aufträten als in der Durchschnittsbevölkerung.
Allerdings unterstrich der zuständige Lübecker Institutsdirektor: „Da es sich um eine rückblickende Datenanalyse handelt, ist kein kausaler Zusammenhang gegeben“, sagte Professor Ralf Ludwig. Das festgestellte erhöhte Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen bei kutanem Lupus sollte dennoch bei der Behandlung berücksichtigt werden, zum Beispiel durch eine bestmögliche Versorgung von Risikofaktoren wie Diabetes und Bluthochdruck.