Köln, Aachen (epd). Die fünf katholischen Bistümer in Nordrhein-Westfalen lassen die Wirkung von Prävention gegen sexualisierte Gewalt untersuchen. Erfasst werden sollen die Aktivitäten und Konzepte der Präventionsarbeit der fünf Bistümer seit 2010, wie die Erzbistümer Köln und Paderborn sowie die Bistümer Aachen, Essen und Münster am Mittwoch gemeinsam mitteilten. Einen Forschungsauftrag hat ein Team des Instituts für Soziale Arbeit (ISA) in Münster und von Socles International Centre for Socio-Legal Studies mit Sitz in Heidelberg und Berlin erhalten. Das Projekt ist bis Ende Juli kommenden Jahres angelegt und wird gemeinsam mit 467.000 Euro finanziert.
Die beteiligten Bistümer wollen mit dem Projekt empirische Erkenntnisse zum Nutzen und zur Wirkung bestehender Präventionsmaßnahmen gegen sexualisierte Gewalt gewinnen, wie die Diözesen erläuterten. Aus diesen Erkenntnissen wollen die Verantwortlichen Konsequenzen zur Weiterentwicklung der Prävention im kirchlichen Bereich ableiten. Im Blickpunkt stehen insbesondere Kirchengemeinden, Kindertageseinrichtungen, Schulen sowie Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen.
In dem Projekt geht es den Angaben zufolge um Perspektiven und Wahrnehmungen von Kindern, Jugendlichen und Eltern sowie von Ehrenamtlichen, Fach- und Leitungskräften. In Forschungswerkstätten und mittels einer repräsentativen Online-Befragung sollen Erfahrungen und Einschätzungen der Beteiligten an der Prävention einbezogen werden. Auch werden im Zeitraum von 2010 bis 2022 bekannt gewordene Taten sexueller Gewalt in den Blick genommen.