Genf (epd). In Afghanistan sind laut den Vereinten Nationen seit Beginn des Jahres mehrere Hunderttausend weitere Menschen abhängig von humanitären Hilfslieferungen geworden. Die Gesamtzahl der Hilfsbedürftigen habe sich von 28,3 Millionen im Januar auf jetzt 28,8 Millionen erhöht, teilte das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe am Montag in Genf auf Anfrage mit.
Das Arbeitsverbot für afghanische Frauen bei internationalen Hilfsorganisationen und den UN habe die Krise in dem Land weiter verschärft. Die UN und ihre humanitären Partner veranschlagen ein Budget von 3,2 Milliarden US-Dollar (knapp drei Milliarden Euro) für die Hilfsmaßnahmen im laufenden Jahr. Afghanistan sei Schauplatz einer der schlimmsten humanitären Krisen weltweit, hieß es.
Die radikalislamischen Taliban hatten im Sommer 2021 die Macht in dem bitterarmen und gewaltgeplagten Land wieder an sich gerissen. Sie haben eine streng islamistische Ordnung zurückgebracht und unterdrücken systematisch Mädchen und Frauen. Die Vereinten Nationen erkennen die Taliban nicht als die rechtmäßige Regierung Afghanistans an, gleichwohl führt die Weltorganisation ihre humanitäre Hilfe fort.