Nürnberg (epd). Erstmals wird es am ehemaligen Standort der zerstörten Nürnberger Hauptsynagoge wieder einen jüdischen Gottesdienst geben. Anlässlich des 38. Deutschen Evangelischen Kirchentags in Nürnberg solle der Gottesdienst am 10. Juni die Vergangenheit in Erinnerung bringen und für eine „bessere, verständnisvollere gemeinsame Zukunft“ wirken, teilte der Kirchentag am Montag in Fulda mit.
Der Gottesdienst der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg beginne am Samstag um 19 Uhr am Hans-Sachs-Platz, hieß es. Die dort befindliche Nürnberger Hauptsynagoge war im August 1938 von den Nazis abgerissen worden. Der Gottesdienst werde auf Hebräisch gehalten. Anschließend werde Havdala begangen, das jüdische Abendgebet zum Abschluss des Schabbats.
Die Generalsekretärin des Kirchentags, Kristin Jahn, würdigte die Einladung der Kultusgemeinde zur gemeinsamen Feier als „Geschenk an die Stadt und den Kirchentag“. Nürnberg stehe mit seiner Geschichte für unendliche Schuld. Der Rabbiner der Kultusgemeinde, Steven Langnas, sagte, der Gottesdienst stärke die Brücke zwischen den Religionen.