Berlin, Kassel (epd). Das Internationale Auschwitz Komitee hat dazu aufgerufen, Straßen und Gebäude nach Walter Lübcke zu benennen, der am 2. Juni vor vier Jahren von einem Rechtsextremisten ermordet wurde. Damit würden dieser „herausragende Repräsentant einer freien und offenen Gesellschaft“ geehrt und dem Hass im öffentlichen Raum sein Name und seine Haltung entgegengestellt, sagte der Exekutiv Vizepräsident Christoph Heubner am Freitag in Berlin.
Lübckes Ermordung sei „eine offene und brennende Wunde im Alltag der Bundesrepublik Deutschland und eine bohrende Frage an die demokratischen Parteien in diesem Lande, wie sie rechtsextremem Hass und der politischen Abwanderung von Bürgerinnen und Bürgern hin zu rechtsextremer Verbohrtheit und Fremdenangst begegnen wollen“, erklärte Heubner.
Der CDU-Politiker Walter Lübcke war unter anderem hessischer Landtagsabgeordneter und zuletzt Regierungspräsident in Kassel. Er wurde in der Nacht zum 2. Juni 2019 auf der Terrasse seines Wohnhauses in Wolfhagen-Istha von dem Rechtsextremisten Stephan Ernst erschossen. Ernst wurde am 29. Januar 2021 wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.