München (epd). Der Sozialverband VdK hält die vom Bundestag beschlossenen Reformen in der Pflege nicht für ausreichend. Die geplante Anhebung des Pflegegeldes für Menschen, die im eigenen Zuhause versorgt werden, gleiche nicht einmal die Inflation aus, sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele im Bayerischen Rundfunk.
Rund 80 Prozent der Pflegebedürftigen würden im eigenen Zuhause versorgt, doch sie und ihre Angehörigen erhielten weiterhin nicht genug Unterstützung, kritisierte Bentele. „Das ärgert mich wirklich maßlos“, sagte die VdK-Präsident in dem Interview, das am Samstagmorgen ausgestrahlt werden sollte.
Um zusätzliches Geld für die Pflegeversicherung zu mobilisieren, müsse die Bundesregierung nicht nur die Beiträge zur Pflegeversicherung erhöhen, sondern auch mehr Steuermittel bereitstellen, verlangte die VdK-Chefin. Diesem Zweck könne eine Reform der Erbschaftsteuer und eine Wiedereinführung der Vermögenssteuer dienen.
Die Ampel-Koalition hatte am Freitag ihre ersten Reformen in der Pflege durch den Bundestag gebracht. Der Versicherungsbeitrag steigt, die Leistungen in der ambulanten und stationären Pflege sollen verbessert werden. Die Opposition kritisierte die Reform als nicht ausreichend. Ab 2024 steigen das Pflegegeld und die Kostenübernahme für Pflegedienst-Einsätze um fünf Prozent. Das Pflegegeld war seit 2017 nicht erhöht worden.