Genf (epd). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat staatliche Subventionen für den Tabakanbau angeprangert. Trotz acht Millionen Todesfällen pro Jahr durch das Rauchen leiteten Regierungen Gelder an Tabakpflanzer, kritisierte der WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag in Genf.
Mit Blick auf den Weltnichtrauchertag am kommenden Mittwoch (31. Mai) betonte Tedros, dass in mehr als 120 Ländern auf einer Fläche von mehr als drei Millionen Hektaren Tabak angebaut werde. Gleichzeitig hätten mehr als 300 Millionen Menschen weltweit nicht genug zu essen. Anstatt Tabak sollten Nahrungsmittel wachsen.
Der Tabakanbau beeinträchtige auch die Gesundheit der Landarbeiter, so seien sie oft Pestiziden ausgesetzt. Die WHO hielt fest, dass die 182 Länder der Antitabak-Konvention von 2005 bestimmte Verpflichtungen eingegangen seien. Dazu gehöre, dass die Länder Alternativen zum Tabakanbau für Pflanzer und ihre Arbeiter fördern sollen.
Laut WHO ist der Tabakanbau allein in Afrika seit 2005 um 20 Prozent gestiegen. Gemäß WHO führt der Tabakkonsum zu verschiedenen Krebsarten, Herzleiden und anderen schweren Krankheiten.