Berlin (epd). Das Armutsrisiko für Kinder und Alleinerziehende ist nach Berichten des „RedaktionsNetzwerks Deutschland“ (Freitag) im vergangenen Jahr weiter gestiegen. Demnach lag der Anteil der von Armut bedrohten Kinder und Jugendlichen bei 21,6 Prozent und damit um 0,3 Prozentpunkte höher als 2021. Die Zeitungen bezogen sich auf eine ihnen vorliegende Datenabfrage der Linksfraktion beim Statistischen Bundesamt.
Aufgeschlüsselt nach Haushaltstypen seien Alleinerziehende mit Abstand am häufigsten betroffen gewesen. Bei ihnen seien 42,9 Prozent gefährdet gewesen, nach 42,3 Prozent im Jahr zuvor und 40,4 Prozent im Jahr 2020.
„Kinder und Jugendliche sind die Verlierer der Inflation“, zitierten die Zeitungen Linksfraktionschef Dietmar Bartsch. „Die Kinderarmut springt auf einen neuen Rekordwert.“ Die Regierung müsse nun handeln, forderte er. „Wir brauchen in diesem Jahr eine Kindergrundsicherung, die diesen Namen verdient.“
Bei den Daten aus dem Mikrozensus lag laut den Berichten die Einkommensverteilung zugrunde. Der aktuelle Kaufkraftverlust sei dabei noch gar nicht eingeflossen.