Linksextremismus-Prozess fortgesetzt

Linksextremismus-Prozess fortgesetzt

Dresden (epd). Der Prozess gegen die mutmaßliche Linksextremistin Lina E. und drei weitere Angeklagte ist am Mittwoch in Dresden fortgesetzt worden. Erwartet wurden vor dem Oberlandesgericht weitere Plädoyers der Verteidiger. Wann das Urteil verkündet wird, stand zu Beginn des Verhandlungstages noch nicht fest. Der nächste Termin ist für den 31. Mai vorgesehen. Den vier Angeklagten werden tätliche Angriffe auf Rechtsextreme zwischen 2018 und 2020 sowie die Gründung einer kriminellen linksextremistischen Vereinigung vorgeworfen. (AZ: 4 St 2/21)

Die Anwälte von Lina E. hatten in fast allen Anklagepunkten Freispruch für ihre Mandantin gefordert. Dagegen fordert die Bundesanwaltschaft eine achtjährige Haftstrafe für die mutmaßliche Linksextremistin. Die linke Szene hat zu Protesten nach der Urteilsverkündung aufgerufen.

In dem Prozess war es kurz vor Schluss zu einer weiteren Verzögerung gekommen. Der Vorsitzende Richter, Hans Schlüter-Staats, hatte die Plädoyers der Verteidigung unterbrochen. Eine Anwältin der drei mitangeklagten Männer hatte zuvor in ihrem Schlusswort angegeben, dass der Kronzeuge des Prozesses in einem parallel laufenden Verfahren widersprüchliche Aussagen gemacht habe. Daher war vor der Fortsetzung der Plädoyers ein Zeuge geladen worden. Konkret ging es dabei um Kampfsporttrainings und die Frage, ob dabei gezielt Angriffe auf Rechtsextreme geprobt wurden.