Berlin (epd). Ein Bündnis aus zivilgesellschaftlichen Organisationen will von Freitag an bundesweit gegen das geplante Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den Mercosur-Staaten protestieren. Es kündigte am Montag in Berlin einen Aktionstag mit Demonstrationen unter anderem in Hannover, Ulm und Bonn an. Das Abkommen schade Landwirtinnen und Landwirten auf beiden Seiten des Atlantiks, kritisierten die Mitglieder des Bündnisses. Überdies heize es die Klimakrise weiter an und zwinge zu industrieller Massenproduktion.
Luisa Neubauer von „Fridays for Future“ sagte bei der Vorstellung des Bündnisses, landwirtschaftliche Strukturen müssten demokratischer und ökologischer werden. Sie könnten zum entscheidenden Faktor für nachhaltige Entwicklung werden. Das EU-Mercosur-Abkommen zeige, „wie das gerade nicht aussieht“. Dem Bündnis gehören neben „Fridays for Future“ der Verein Landwirtschaft verbindet Deutschland (LVD), die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und die Organisation „Parents for Future“ an.
Matthias Everinghoff vom Verein Landwirtschaft verbindet Deutschland sagte, das Abkommen werde in seiner jetzigen Form zu einem massiven Sterben von Agrarbetrieben in Deutschland und der EU führen. Hiesige Landwirte würden dadurch einem Wettbewerb mit Anbietern ausgesetzt, die unter gänzlich anderen Bedingungen arbeiteten.
Das EU-Mercosur-Abkommen soll den Handel zwischen der EU und den Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay erleichtern. Kritiker bemängeln, dass es insbesondere den Klimaschutz nicht ernst genug nimmt.