Essen (epd). Der Deutsche Ärztetag ruft Verantwortliche in Politik, Gesellschaft und im Gesundheitswesen zu mehr Engagement im Klimaschutz auf. Krankenhäuser, medizinische Versorgungszentren, Arztpraxen und alle weiteren Leistungserbringer im Gesundheitswesen müssten in die Lage versetzt werden, ihre baulich-technische Ausstattung klimafreundlich anzupassen, teilte die Versammlung zum Abschluss des in Essen tagenden Ärztetages am Freitag mit. Dies „setze erhebliche Investitionen voraus, die in den bisherigen Finanzierungsmechanismen nicht abgebildet sind“. Erforderlich sei ein sektorenübergreifender Bundesfonds „Klimagerechtes Gesundheitswesen“.
Der Ärztetag mahnte konkrete Maßnahmen zum Hitzeschutz an. Dieser dürfe nicht bei Absichtserklärungen stehen bleiben. „Stattdessen sind auf allen Ebenen, vom Bund bis zu den Kommunen, sinnvoll aufeinander abgestimmte und, wo immer möglich, gesetzlich vorgeschriebene Hitzeschutzpläne erforderlich“, hieß es in dem Beschluss. Bund, Länder und Kommunen wurden aufgefordert, mit gezielten Förderprogrammen die Einrichtungen des Gesundheitswesens bei baulichen Maßnahmen für einen ausreichenden Hitzeschutz zu unterstützen.
Die Bundesärztekammer und die Landesärztekammern wollen die Notwendigkeit des Hitzeschutzes bei dem von ihnen angestoßenen Hitzeaktionstag am 14. Juni deutlich machen. Auch im eigenen Zuständigkeitsbereich intensiviert die Ärzteschaft ihre Bemühungen um mehr Klimaschutz. Unter anderem sollen in der Ausbildung von medizinischem und psychologischem Fachpersonal Aspekte wie Klimakrise, Klimaanpassung und Gesundheitsschutz stärker berücksichtigt werden.