Essen (epd). Der Allgemeinmediziner Klaus Reinhardt bleibt Präsident der Bundesärztekammer. Der 127. Deutsche Ärztetag in Essen wählte den 62 Jahre alten Facharzt aus Bielefeld am Donnerstag erneut für vier Jahre an die Spitze der deutschen Ärzteschaft, wie die Kammer mitteilte. Reinhardt setzte sich demnach im ersten Wahlgang mit 125 zu 122 Stimmen gegen das Vorstandsmitglied der Bundesärztekammer, Susanne Johna, durch. Die 57Jahre alte Internistin und Expertin für Krankenhaushygiene aus Hessen ist Bundesvorsitzende des „Marburger Bundes“, der vor allem die Interessen von Krankenhausärzten und -ärztinnen vertritt.
Reinhardt ist den Angaben zufolge seit 29 Jahren als Facharzt für Allgemeinmedizin niedergelassen und seit zwölf Jahren Vorsitzender des Hartmannbundes, in dem sich vor allem niedergelassene Ärztinnen und Ärzte organisiert haben. An der Spitze der Bundesärztekammer folgte der Allgemeinmediziner 2019 Frank Ulrich Montgomery. Neben seiner Tätigkeit als Präsident der Bundesärztekammer ist er dort seit 2016 auch Vorsitzender des Ausschusses „Gebührenordnung“.
Der wiedergewählte Präsident warb für eine grundlegende Veränderung in der Gesundheitspolitik. „Der politische Ansatz, unter planwirtschaftlichen Vorgaben einen kommerziellen Wettbewerb zu verankern, ist gnadenlos gescheitert“, sagte Reinhard. „Das Gesundheitswesen ist kein Kostenfaktor, sondern wesentlich für unsere Gesellschaft.“ Die Ärzteschaft werde unter seiner Führung von der Politik einen Kurswechsel weg von kleinteiligen Vorgaben hin zu einer von Verantwortung getragenen Kultur der Freiberuflichkeit einfordern.