Köln (epd). Die Meldestelle für antisemitische Vorfälle im Kölner NS-Dokumentationszentrum hat im vergangenen Jahr insgesamt 83 antisemitische Vorfälle in Köln registriert. Im Vergleich zum Vorjahr mit 55 Vorfällen entspreche dies einem Anstieg von 50 Prozent, teilte die Stadt Köln am Dienstag mit. Die steigenden Zahlen seien zumindest teilweise auf den wachsenden Bekanntheitsgrad der Meldestelle innerhalb der Stadtgesellschaft zurückzuführen, allerdings seien die verzeichneten Formen des Antisemitismus deutlich gewalttätiger, erläuterte der Mitarbeiter der Meldestelle Daniel Vymyslicky.
In diesem Zusammenhang sei insbesondere der Brandanschlag auf das Friedhofsgebäude der Synagogen-Gemeinde Köln am 11. Mai 2022 zu nennen, der einen Vorfall „extremer Gewalt“ darstelle, hieß es. Mit Blick auf die Tatorte ereigneten sich die meisten Vorfälle (24) auf der Straße. Auch an Erinnerungsorten wurden zahlreiche antisemitische Vorfälle dokumentiert.