Lebus (epd). In Brandenburg sind erneut Überreste im Zweiten Weltkrieg gestorbener sowjetischer Soldaten bestattet worden. 78 Jahre nach Kriegsende wurden in der Kriegsgräberstätte Lebus am Freitag 61 Rotarmisten vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsoge zur letzten Ruhe gebettet, sagte Christoph Blase vom Volksbund dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Freitag. Sie seien 1945 in den Kämpfen im Oderbruch und in der Schlacht um Berlin ums Leben gekommen.
Die ersten 23 Kriegstoten der Roten Armee wurden laut Volksbund 1994 in Lebus bestattet. Inzwischen seien dort rund 4.000 im Zweiten Weltkrieg gestorbene sowjetische Soldaten beigesetzt, sagte Blase. In Brandenburg würden weiter jedes Jahr die Überreste von rund 300 deutschen und sowjetischen Soldaten aus der Zeit gefunden, unter anderem bei Straßenbauarbeiten.
Der Volksbund bestattet traditionell die von ihm geborgenen sowjetischen Kriegstoten in Lebus. Schirmherr des Volksbundes in Brandenburg ist Ministerpräsident Dietmar Woidke, Landesvorsitzende ist Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke (beide SPD).
Der 1919 gegründete Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge versteht sich als humanitäre Organisation. Er widmet sich nach eigenen Angaben im Auftrag der Bundesregierung der Aufgabe, die Gräber der deutschen Kriegstoten im Ausland zu erfassen, zu erhalten und zu pflegen.
Mit mehreren tausend ehrenamtlichen und 571 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kümmere sich der Volksbund heute um 835 Kriegsgräberstätten in 45 Staaten in Europa und Nordafrika mit insgesamt rund 2,8 Millionen Kriegstoten, hieß es.