Pflegeverband fordert Pflegegipfel

Pflegeverband fordert Pflegegipfel

Bielefeld (epd). Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege fordert bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege sowie einen Pflegegipfel. „Es ist höchste Zeit, dass wir handeln und das Ruder jetzt noch herumreißen“, erklärte der Vorstand des Vereins, Wilfried Wesemann, am Mittwoch in Bielefeld in einer Mitteilung der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Der Beruf müsse endlich attraktiver werden und die Politik müsse ihren Worten Taten folgen lassen, sagte Wesemann, der Mitglied der Direktion der Bethel-Stiftungen Sarepta und Nazareth ist.

Gemeinsam mit vielen anderen Akteuren werde ein Pflegegipfel und eine Enquete-Kommission für die Pflege gefordert, sagte Wesemann weiter. Um die Katastrophe in der Pflege abzuwenden, seien grundlegende Reformen nötig. Am 12. Mai, am Tag der Pflegenden, wollen deutschlandweit um fünf nach zwölf Mitarbeitende der Diakonie Deutschland und des Deutschen Evangelischen Verbandes für Altenarbeit und Pflege (DEVAP) vor ihren Einrichtungen bessere Rahmenbedingungen anmahnen, wie es weiter hieß.

Berechnungen zufolge würden knapp 500.000 Pflegekräfte in den kommenden zehn Jahren in den Ruhestand gehen. Pflege konkurriere mit vielen Ausbildungsberufen, die besser bezahlt seien und familienfreundliche Arbeitszeiten hätten, erklärte Wesemann. Zugleich gebe es immer mehr pflege- und hilfebedürftige Menschen. „Wir müssen es schaffen, wieder mehr Pflegende in den Beruf zurückzuholen und noch mehr Auszubildende für den Pflegeberuf zu gewinnen“, erklärte Wesemann. Das gehe jedoch nur, wenn Pflegekräfte eine nennenswerte Anerkennung ihrer Leistung erhielten. Dazu gehörten auch eine bessere Personalausstattung sowie verlässliche freie Zeiten und freie Wochenenden.