Washington (epd). Das Oberste Gericht der USA hat am Freitag (Ortszeit) eine umstrittene Hinrichtung aufgeschoben. Die Richterinnen und Richter erklärten, sie wollten prüfen, ob der Berufungsantrag des Todeshäftlings Richard Glossip (60) zugelassen werden soll. Der Bundesstaat Oklahoma hatte die Hinrichtung für den 18. Mai festgesetzt. Das Oberste Gericht greift bei solchen Berufungsanträgen nur selten ein.
Laut Todesurteil stiftte Glossip 1997 seinen Arbeitskollegen Justin Sneed in einem Hotel in Oklahoma City an, den gemeinsamen Chef umzubringen. Sneed wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Glossip beteuert seine Unschuld und bezichtigt Sneed, ihn nur belastet zu haben, um der Todesstrafe zu entgehen.
Selbst der Generalstaatsanwalt von Oklahoma, Gentner Drummond, hatte vor kurzem erklärt, Glossips Prozess sei nicht fair gewesen. Die Gnadenbehörde von Oklahoma entschied sich jedoch mit zwei zu zwei Stimmen gegen Glossips Gnadengesuch. Laut Gesetz kann in Oklahoma der Gouverneur nur begnadigen, wenn sich der Gnadenausschuss mehrheitlich für den Häftling ausspricht.
Glossip stand bereits 2015 kurz vor der Exekution. Damals hatte die Gouverneurin von Oklahoma wenige Minuten vor dem Termin angeordnet, die Wirkung und die Rechtmäßigkeit des für die Hinrichtung vorgesehenen Giftcocktails zu überprüfen.