Mexiko-Stadt, San Miguel Octopan (epd). In Mexiko ist erneut eine Aktivistin ermordet worden, die auf der Suche nach ihrem verschwundenen Sohn war. Unbekannte hätten Teresa Magueyal in der zentralmexikanischen Stadt San Miguel Octopan getötet, teilte Lidia Garcia, Ministerin im Bundesstaat Guanajuato, am Mittwoch (Ortszeit) mit und sicherte den Angehörigen Verschwundener auf ihrer Suche Schutz zu. Das Opfer sei zuvor nicht bedroht worden, sagte Garcia.
Magueyal ist UN-Angaben zufolge die fünfte Angehörige eines Verschwundenen, die seit 2020 in Guanajuato gewaltsam ums Leben gekommen ist. Sie wurde am Dienstag von Motorradfahrern erschossen, als sie auf einem Fahrrad unterwegs war. Ihr Sohn José Luis Apaseo Magueyal war am 6. April 2020 in San Miguel Octopan nördlich der Stadt Celaya verschleppt worden.
Der Repräsentant des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte in Mexiko, Jesús Peña Palacios, verurteilte die Tat. Dass wiederholt ein solcher Mord stattfinden konnte, sei eine Aufforderung an die Behörden, endlich Maßnahmen zu ergreifen, um das Leben jener zu schützen, die lediglich ihr Recht wahrnehmen, nach ihren Liebsten zu suchen und die Verurteilung der Täter einzuklagen.
Im Bundesstaat Guanajuato liefern sich kriminelle Kartelle häufig schwere Kämpfe, die auch unter Unbeteiligten zahlreiche Opfer fordern. Celaya zählt zu den blutigsten Städten Mexikos, auf der weltweiten Rangliste gefährlicher Städte im Verhältnis zur Bevölkerungszahl lag sie 2022 mit 740 Morden auf Platz sechs.