Schuldnerberatungen warnen vor Zunahme von Privatinsolvenzen

Schuldnerberatungen warnen vor Zunahme von Privatinsolvenzen

Freiburg (epd). Die Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung hat auf einen wachsenden Beratungsbedarf infolge der hohen Energiekosten hingewiesen. Trotz sinkender Inflation könne es zu einer „rasanten Zunahme von Privatinsolvenzen“ wegen der Energiekosten kommen, sagte Anja Wolf, Vorstandsmitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft, am Mittwoch in Freiburg. „Angesichts hoher Energiepreise kommen immer mehr Menschen aus dem sogenannten Mittelstand in die Beratungen“, sagte Wolf.

Frühzeitige Beratung könne Stromsperren oder Privatinsolvenzen vermeiden, erklärte sie weiter. Die Beratungsstellen stellten allerdings fest, dass Scham in der Mittelschicht ein großes Problem sei. „Viele wissen nicht, dass die kostenfreien Angebote der Kommunen, Verbraucherzentralen und Wohlfahrtsverbände auch dabei helfen, die eigenen Rechte durchzusetzen“, sagte sie.

Wenn eine Energiesperre drohe, sollten Betroffene so schnell wie möglich ihren Versorger kontaktieren und Hilfsangebote nutzen. Wer davon ausgehe, die finanziellen Lasten allein schultern zu können, rutsche oftmals noch tiefer in den finanziellen Strudel. Denn dann würden oft die Forderungen derjenigen beglichen, die am lautesten drohen. „Für eine wirksame Entschuldung ist das nicht immer hilfreich“, sagte Wolf.