Berlin (epd). Die Bundesregierung will sich in der Sahel-Region künftig stärker auf die Nachbarländer Malis konzentrieren. Mit Blick auf den bevorstehenden Abzug der Bundeswehr aus dem westafrikanischen Krisenland erklärte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Mittwoch, „wenn im Sahel Staaten zerfallen, dann spüren wir das Beben auch hier in Europa. Deswegen werden wir uns auch in Zukunft weiter für die Menschen in der Region engagieren - zivil und militärisch.“ Gestärkt werden soll ihren Angaben nach die Zusammenarbeit mit Niger, Mauretanien und den Staaten am Golf von Guinea.
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) fügte hinzu, „viele Menschen im Sahel schließen sich Terrorgruppen nicht aus Überzeugung an, sondern weil sie ein Einkommen brauchen“. Sie kündigte daher an, das deutsche entwicklungspolitische Engagement für die gesamte Region auszuweiten.
Nach Einschätzung der Bundesregierung hat die Lage in der Sahel-Region am Rande der Sahara einen großen Einfluss auf die Stabilität im Norden und Zentrum Afrikas sowie am Golf von Guinea „und damit auch mittelbar auf die europäische Sicherheit“. Daher sollten „verlässliche Partner“ wie Niger auch weiter militärisch unterstützt werden. Außerdem sollten regionale Projekte etwa der Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (Ecowas) gefördert werden, „die darauf abzielen, dass die Region selbst verstärkt Verantwortung im Sicherheitsbereich übernimmt“.