Osnabrück (epd). Vorübergehende Geldprämien erhöhen laut einer Studie der Universität Osnabrück auch langfristig die Motivation für umweltbewusstes Wirtschaften. Zu diesem Ergebnis kommt ein Team unter der Leitung des Wirtschaftswissenschaftlers Tobias Vorlaufer, das das Verhalten von 750 Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern in Uganda untersuchte, wie die Hochschule am Donnerstag mitteilte.
Die für die Studie befragten Landbesitzerinnen und Landbesitzer hätten zwei Jahre lang Zahlungen dafür erhalten, die von ihnen genutzten Waldflächen nicht abzuholzen oder sogar neu aufzuforsten. Innerhalb dieses Zeitraums sei die Abholzung um die Hälfte zurückgegangen, berichtete der Forscher. Danach seien die Zahlungen eingestellt worden. Jetzt, sechs Jahre später, seien die Waldbauern genauso umweltbewusst wie die Kontrollgruppe, zeigten das gleiche Niveau an Eigeninitiative und seien ebenso von den Vorteilen des Waldschutzes überzeugt.
Das Ergebnis entkräfte die vielfach geäußerte Kritik, Zahlungen für sogenannte Ökosystemleistungen würden die Motivation für den Umweltschutz untergraben und langfristig mehr Schaden als Nutzen anrichten. Die Kritiker argumentierten, wenn Zahlungen irgendwann wegblieben, bleibe die Eigeninitiative aus, sagte Vorlaufer. Regierungen und Nichtregierungsorganisationen setzten jedoch weltweit auf Zahlungen für Ökosystemleistungen. Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer würden so für den Schutz ihrer Wälder entlohnt. Vorlaufer wies auch darauf hin, dass Entwaldung eine der Hauptursachen für Treibhausgasemissionen und den Verlust der biologischen Vielfalt ist.