Khartum, Genf (epd). Hilfswerke haben vor den schwerwiegenden humanitären und gesundheitlichen Folgen der Kämpfe im Sudan für Kinder gewarnt. Unicef, World Vision und Save the Children forderten am Donnerstag in der Hauptstadt Khartum die Konfliktparteien auf, die Mädchen und Jungen zu schützen. Die Kinder müssten bislang die Hauptlast des Konflikts tragen. Die reguläre Armee und die paramilitärischen „Rapid Support Forces“ kämpfen in dem Land um Macht und Ressourcen.
„Kinder laufen Gefahr zu sterben oder körperliche und entwicklungsbedingte Schäden zu erleiden, wenn sie keinen Zugang zu Nahrungs- und Ernährungshilfe erhalten“, sagte Emmanuel Isch, Landesdirektor von World Vision im Sudan. Mädchen und Jungen würden vertrieben, und es drohten ihnen Zwangsrekrutierungen und sexualisierte Gewalt.
Ein Drittel der Gesundheitseinrichtungen im Sudan funktioniere nicht mehr. Kindern und ihren Familien sei somit der Zugang zu grundlegender Gesundheitsversorgung verwehrt. Stromausfälle und Kraftstoffmangel beeinträchtigen Kühlketten für Impfstoffe. Millionen von unzureichend oder ungeimpften Kindern seien tödlichen Krankheiten wie Masern und Polio ausgesetzt.
Die Kämpfe führen den Angaben nach auch zu Schulschließungen. Die Gewalt, die Mitte April eskalierte, hat laut den UN in dem afrikanischen Land eine humanitäre Katastrophe ausgelöst. Hunderte Menschen seien getötet, Tausende verletzt worden. Insbesondere die Zivilbevölkerung leide unter dem Konflikt.