Berlin, São Paulo (epd). Die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes hat in den ersten drei Monaten des Jahres rapide zugenommen. Von Januar bis März wurde eine Fläche von 867 Quadratkilometern vernichtet, wie das Institut für Mensch und Umwelt im Amazonas (Imazon) am Mittwoch (Ortszeit) nach Auswertung von Satellitenbildern mitteilte. Das entspreche der Größe von fast tausend Fußballfeldern pro Tag. Es handelt sich dabei um den zweithöchsten Abholzungswert seit 2008.
Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hatte bei seinem Amtsantritt im Januar versprochen, die illegale Abholzung des Amazonas-Regenwaldes komplett zu beenden. Unter seinem Vorgänger Jair Bolsonaro (2019 bis 2023) war die Zerstörung des Regenwaldes um mehr als 70 Prozent gestiegen.
Besonders betroffen ist Imazon zufolge der Bundesstaat Amazonas, wo sich die illegale Abholzung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verneunfachte. Die Forscher des Instituts riefen die Regierung auf, ihre Ankündigungen umzusetzen und die Straffreiheit für illegalen Holzeinschlag zu beenden.
2021 erreichte die Vernichtung des Amazonas-Gebietes einen neuen Höchstwert. In seiner Amtszeit schwächte Bolsonaro systematisch Gesetze und Kontrollen zum Schutz des Regenwaldes und entzog den Behörden Finanzierung und Personal.