Erfurt (epd). Mit seiner auffälligen Kleidung hat ein 18-Jähriger in Erfurt einen Polizeieinsatz am Gutenberg-Gymnasium provoziert. Der junge Mann sei am Mittwoch in Schwarz gekleidet und mit einer Maske vor dem Gesicht vor der Schule bemerkt worden, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Ein Lehrer habe die Polizei verständigt.
Die Beamten der kurz darauf eingetroffenen Streifenwagen hätten schnell Entwarnung geben können. Ein Sprecher der Polizeiinspektion Erfurt sprach von einer „Eselei des jungen Mannes“. Er habe nichts Böses im Schilde geführt, sondern vor der Schule nur auf eine Bekannte gewartet, sagte der Sprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd). Diese habe ihn wohl zur Motto-Feier des letzten Schultages ins Gymnasium eingeladen. Hierbei sei dunkle Kleidung vorgegeben worden. Bei der Maske habe es sich um einen Gesichtsvollschutz aus Plastik gehandelt,
„Warum er diese Maske getragen hat, ist nicht bekannt“, sagte der Sprecher. Möglicherweise habe er in seiner Kostümierung einfach nicht die Parallelen zu dem Amoklauf an der Schule vor 21 Jahren gesehen. Eine Straftat liege wohl nicht vor.
Am 26. April 2002 hatte ein 19-jähriger ehemaliger Schüler am Gutenberg-Gymnasium 16 Menschen am Tag der schriftlichen Abiturprüfungen erschossen. Opfer wurden zwölf Lehrkräfte, eine Sekretärin, zwei Schüler und ein Polizist. Danach tötete sich der Amokläufer selbst. Als Motiv der Tat gilt ein Schulverweis, der zum Schulabbruch führte.