Kirchen erinnern an vor zehn Jahren entführte syrische Erzbischöfe

Kirchen erinnern an vor zehn Jahren entführte syrische Erzbischöfe

Wien (epd). Die Kirchen im Nahen Osten haben an die Entführung des syrisch-orthodoxen Erzbischofs Mor Gregorios Yohanna Ibrahim und seines griechisch-orthodoxen Amtsbruders Metropolit Boulos Yazigi vor zehn Jahren erinnert. Ab dem kommenden Jahr soll im Gedenken an die beiden und viele weitere Opfer der 22. April als „Ökumenischer Tag für die Entführten und gewaltsam Verschwundenen“ begangen werden, teilte die in Wien ansässige Stiftung „Pro Oriente“ am Montag mit. Die Initiative dazu gehe vom Nahost-Kirchenrat (MECC) aus.

Die Geistlichen waren am 22. April 2013 auf der Fahrt von der syrisch-türkischen Grenze in Richtung Aleppo von Unbekannten entführt worden, hieß es weiter. Seither fehlt von beiden jede Spur. Mor Gregorios Yohanna Ibrahim und Metropolit Boulos Yazigi hatten ihre Amtssitze in Aleppo und setzten sich in Syrien für Dialog und Frieden zwischen den Religionsgemeinschaften ein, teilte die Stiftung „Pro Oriente“ weiter mit.

Sie hatten sich den Angaben zufolge auf einer humanitären Mission befunden und für die Freilassung von Geiseln eingesetzt. „Möglicherweise handelte es sich bereits bei diesem Versprechen um eine Falle“, so die Stiftung. Im Zuge der Entführung der beiden Bischöfe sei der Fahrer des Wagens erschossen worden, nur ein Begleiter der beiden Metropoliten konnte entkommen.