Studie: Pedelec fahren steigert Fitness und Gesundheit

Studie: Pedelec fahren steigert Fitness und Gesundheit

Hannover (epd). Radfahren mit dem Pedelec steigert die Fitness und Gesundheit stärker als bisher gedacht. Zu diesem Ergebnis ist eine am Donnerstag vorgestellte Studie der Klinik für Rehabilitations- und Sportmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) gekommen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hätten dazu über drei Jahre bundesweit die Daten von 1.250 Pedelec-Fahrern und 629 Nutzern herkömmlicher Fahrräder bei insgesamt 58.833 Fahrten ausgewertet, hieß es. Dabei seien jeweils die Herzfrequenzen und Geschwindigkeiten gemessen worden.

Der Puls der Pedelecfahrer lag während des Radelns nur fünf Schläge pro Minute unter dem der Fahrradfahrer. „Entgegen vieler Vorurteile zeigen die Zahlen, dass Muskeln und das Herz-Kreislaufsystem beim Pedelecfahren nahezu so gefordert werden wie beim herkömmlichen Radfahren“, sagte Autorin Hedwig Theda Boeck. Außerdem hätten die Pedelecfahrer öfter das Auto durch ihr Pedelec ersetzt als die anderen Radfahrer.

Die Motorunterstützung erleichtere den Einstieg in eine alltägliche körperliche Aktivität und sei auch für ältere, übergewichtige und weniger trainierte Menschen eine gute Möglichkeit, ihre Aktivitäten zu steigern, hieß es. Viele Pedelecnutzer hätten zuvor das normale Rad nur selten genutzt.

Bei mehr als 35 Prozent der teilnehmenden E-Bike-Fahrer hatte den Angaben zufolge Vorerkrankungen wie zum Beispiel ein Herzinfarkt, Bluthochdruck oder Gelenkverschleiß vorgelegen. Das E-Bike helfe, überhaupt wieder draußen in Bewegung zu kommen.

„Wir haben gezeigt, dass die E-Biker 135 Minuten pro Woche unterwegs waren, davon ein Großteil mit einer gesundheitlichen effektiven Belastung“, sagte der Direktor der Klinik für Rehabilitations- und Sportmedizin, Uwe Tegtbur. Insgesamt hätten Teilnehmenden Ihr Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, um mehr als 40 Prozent gesenkt. Auch das Risiko einer Krebs- oder Diabeteserkrankung nehme mit zunehmender Aktivität ab.