Bonn (epd). Die Welthungerhilfe will ihr Engagement in Mali auch nach dem Abzug deutscher Blauhelme im Mai 2024 fortsetzen. „Die Welthungerhilfe ist seit mehr als 50 Jahren in Mali aktiv. Unsere Arbeit hängt nicht von der Präsenz deutscher Truppen in einer UN-Mission ab“, erklärte der Generalsekretär der Hilfsorganisation, Mathias Mogge, am Mittwoch in Bonn. Trotz der schwierigen Sicherheitslage in dem afrikanischen Land sei der Einsatz dort weiterhin wichtig und möglich, „um den Menschen in Not beizustehen und gemeinsam mit ihnen Perspektiven zu entwickeln“.
In Mali sind nach Angaben der Hilfsorganisation etwa 8,8 Millionen Menschen auf humanitäre Unterstützung angewiesen. In vielen Regionen seien Einrichtungen wie Schulen oder Krankenstationen durch die andauernden Kämpfe zerstört worden. Bis Ende 2022 hätten rund 400.000 Menschen ihre Dörfer aus Angst vor brutalen Übergriffen verlassen.
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) sind derzeit zu einem Besuch in die Sahel-Region gereist. Am Mittwoch landeten sie im westafrikanischen Niger, anschließend ist die Weiterreise nach Mali geplant, wo die Bundeswehr an der Blauhelm-Mission Minusma beteiligt ist. Wegen andauernder Spannungen mit der dortigen Militärregierung hat die Bundesregierung bereits angekündigt, den Einsatz deutscher Streitkräfte 2024 zu beenden.
Schulze versicherte beim Eintreffen im Niger, dass die Entwicklungsarbeit in Mali auch nach Abzug der Bundeswehr fortgesetzt wird. „Viele Menschen in der Sahel-Region schließen sich Extremistengruppen an, weil sie keine andere Perspektive für sich sehen und ein Einkommen brauchen“, betonte sie. „Hier kann Entwicklungspolitik ansetzen mit dem Ziel, dem Terrorismus den Nährboden zu entziehen.“