Öffentliche Entwicklungshilfe steigt auf Rekordhoch

Öffentliche Entwicklungshilfe steigt auf Rekordhoch

Frankfurt a.M., Paris (epd). Die Industrieländer haben im vergangenen Jahr so viel Geld für die öffentliche Entwicklungshilfe ausgegeben wie nie zuvor. Wie die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Mittwoch in Paris mitteilte, stieg die Entwicklungshilfe der Geberländer auf 204 Milliarden US-Dollar (186 Milliarden Euro). Das entspreche einem Zuwachs um 13,6 Prozent gegenüber 2021.

Bereits 2021 lagen die Ausgaben für die staatliche Entwicklungszusammenarbeit der OECD zufolge auf einem Rekordhoch. Den erneuten Anstieg führen die Fachleute vor allem auf die hohen Ausgaben für die Flüchtlingshilfe in den Geberländern selbst sowie die stark gestiegene Entwicklungshilfe für die Ukraine seit dem russischen Angriffskrieg zurück.

Insgesamt entsprach die öffentliche Entwicklungshilfe (ODA) rund 0,36 Prozent des Bruttonationaleinkommens der Geberländer. Damit wurde das UN-Ziel, mindestens 0,7 Prozent der Wirtschaftsleistung für die Entwicklungszusammenarbeit auszugeben, abermals weit verfehlt.

Fünf Länder erreichten das sogenannte 0,7-Prozent-Ziel laut den vorläufigen Daten der OECD. Deutschland schaffte dies mit einem Anteil von 0,83 Prozent zum vierten Mal. Insgesamt habe Deutschland 33,3 Milliarden Euro an Entwicklungsgeldern über Bund, Länder und Kommunen ausgegeben, teilte das Bundesentwicklungsministerium mit.

In die ODA-Quote eingerechnet werden öffentliche Gelder, die für die Unterstützung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung armer Länder ausgegeben werden - und in dem Zusammenhang auch an internationale Organisationen fließen können. Die meisten der staatlichen Entwicklungsgelder in Deutschland stammen aus dem Bundesentwicklungsministerium.