Nach Corona: Wieder mehr Kinder lernen Schwimmen

Nach Corona: Wieder mehr Kinder lernen Schwimmen

Bad Nenndorf (epd). Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat im vergangenen Jahr mehr als doppelt so vielen Kindern das Schwimmen beigebracht wie in 2021. Allerdings liege das Ausbildungsergebnis noch immer knapp 14 Prozent unter dem von 2019, erklärte DLRG-Präsidentin Ute Vogt am Mittwoch in Bad Nenndorf. „Wir nähern uns dem Niveau vor der Pandemie; der Rückstand durch lange Zeit geschlossene Bäder ist aber weiterhin erheblich.“ Jedes fünfte Grundschulkind könne einer Forsa-Befragung zufolge nicht schwimmen, fünf Jahre zuvor sei es noch jedes zehnte Kind gewesen.

Insgesamt haben die ehrenamtlichen Schwimmausbilder der DLRG den Angaben zufolge 2022 rund 79.000 Schwimmabzeichen abgenommen. 2019 waren es noch mehr als 91.000. Erfreulich sei die Entwicklung bei den Seepferdchen-Abzeichen, der Vorbereitung auf die Schwimmausbildung. „Hier liegen wir sogar über den Zahlen von 2019 - und das, obwohl niedrigere Wasser- und Lufttemperaturen sowie vereinzelt komplett geschlossene Bäder infolge der Energiekrise hinderlich waren“, sagte Vogt. Insgesamt gab die DLRG rund 56.000 Seepferdchen aus, 2019 waren es rund 48.000.

Vogt betonte, dass Kinder erst nach der Seepferdchen-Prüfung das Schwimmen sicher lernten. Es hätten jedoch nur 40 Prozent der Kinder den sogenannten Freischwimmer. „Es sollten 100 Prozent sein.“ Sicher schwimmen zu können, sei mit Blick auf die nächste Badesaison überlebenswichtig. Schulen müssten in die Lage versetzt werden, über Schwimmunterricht alle Kinder zu erreichen, sagte Vogt.

Die 1913 gegründete DLRG ist nach eigenen Angaben mit über 1,8 Millionen Mitgliedern und Förderern die größte Wasserrettungsorganisation der Welt. Von 1950 bis 2020 hat sie fast 23 Millionen Schwimmprüfungen und über fünf Millionen Rettungsschwimmprüfungen abgenommen. Schirmherr des Verbandes ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.