Hannover (epd). Die privaten Haushalte haben sich im vergangenen Jahr beim Verbrauch von Strom und Heizenergie offenbar deutlich zurückgehalten. Laut einer Erhebung des Vergleichsportals Check24, die dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Dienstag) vorliegt, sank der Erdgas-Verbrauch 2022 um mehr als ein Fünftel (21 Prozent) und der Strom-Verbrauch um zwölf Prozent.
Das Vergleichsportal wertete dafür den Gas- und Strom-Verbrauch aller über Check24 im vorigen Jahr abgeschlossenen Lieferverträge aus. Check24-Geschäftsführer Energie Steffen Suttner sagte der Zeitungsgruppe, der durchschnittliche Gas-Verbrauch pro Haushalt sei mutmaßlich wegen der stark gestiegenen Preise um 4.000 auf 15.400 Kilowattstunden zurückgegangen.
Eine Auswertung nach Bundesländern ergab dem Bericht zufolge, dass die Haushalte in Berlin mit 11.000 Kilowattstunden am wenigsten Erdgas verbrauchten. Auch die anderen beiden Stadtstaaten Bremen und Hamburg erwiesen sich in der Auswertung als ausgesprochen sparsam. Zur Begründung hieß es, in den Städten seien die Wohnflächen am geringsten.
Am meisten Gas verbrauchten demnach Haushalte in Sachsen mit fast 19.600 Kilowattstunden. Generell hätten Haushalte in Ostdeutschland mehr Gas benötigt. „Das könnte mit tieferen Temperaturen und/oder mit weniger gut gedämmten Gebäuden zusammenhängen“, berichtete das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“. Im Mittelfeld, definiert als Gas-Verbrauch zwischen 15.000 und gut 17.000 Kilowattstunden, landeten wegen der größeren Wohnfläche je Haushalt Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Brandenburg.