Kritik aus Bundesregierung an Arbeitsverbot für Frauen in Afghanistan

Kritik aus Bundesregierung an Arbeitsverbot für Frauen in Afghanistan

Berlin (epd). In der Bundesregierung gibt es Kritik an dem Beschluss der Taliban, das Arbeitsverbot für afghanische Frauen auf Organisationen der Vereinten Nationen auszuweiten. Humanitäre Hilfe nur noch von Männern für Männer sei nicht akzeptabel, hieß es am Donnerstag aus dem Auswärtigen Amt. Das von den Taliban angekündigte Verbot werde auf „das Schärfste“ verurteilt.

Die Vereinten Nationen bemühten sich um einer Klärung der Lage, hieß es. Deutschland stimme das weitere Vorgehen mit seinen Partnern ab, um so viele Spielräume wie möglich für die Versorgung der Menschen zu erhalten. Schon heute werde die Hilfe nur dort fortgeführt, wo Frauen weiterhin arbeiteten und die weibliche Bevölkerung sowie Kinder erreicht werden könnten. Klar sei, dass man sich nicht zu „Handlangern der Taliban“ mache.

Nach Angaben der Vereinten Nationen haben die radikalislamischen Taliban afghanischen Frauen die Arbeit für UN-Organisationen untersagt. Das Verbot gilt demnach im ganzen Land. Mit dem Beschluss weiten die Machthaber das international scharf kritisierte Arbeitsverbot für Frauen bei nationalen und internationalen Hilfsorganisationen aus, das sie Ende Dezember verhängt hatten.

Das Auswärtige Amt hat im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben humanitäre Hilfsleistungen in Höhe von etwa 330 Millionen Euro für Afghanistan bereitgestellt. Die Hilfe wurde ausschließlich über Hilfsorganisationen geleistet.