Berlin (epd). Der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, Ulrich Schneider, hat Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) aufgefordert, „sein Veto zu einer echten Kindergrundsicherung zurückziehen“. Mehr als 14 Millionen Menschen in Deutschland lebten derzeit unterhalb der Armutsgrenze, sagte Schneider den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). „Die explodierenden Preise treiben viele von ihnen in schiere Verzweiflung“, unterstrich der Verbandsvertreter.
„Gerade an Feiertagen wie Weihnachten und Ostern merken wir, was Armut in diesem reichen Land bedeutet: Nämlich von all dem ausgeschlossen zu sein, was für den Rest der Gesellschaft völlig selbstverständlich ist, wie ein etwas festlicheres Essen oder auch kleine Geschenke und Süßigkeiten für die Kinder“, sagte Schneider.
Die Kindergrundsicherung soll ab 2025 ausgezahlt werden und bisherige Familienleistungen wie Kindergeld, Kinderzuschlag und Unterstützungen für Bildung und Teilhabe bündeln. Zugleich sollen Zugangshürden für Familien abgebaut werden. Umstritten ist in der Ampel-Koalition von SPD, Grünen und FDP, ob mit der Kindergrundsicherung auch eine Erhöhung der Leistungen einhergehen soll. Bundesfinanzminister Lindner lehnt das mit Verweis auf eine angespannte Haushaltslage und andere Prioritätensetzungen ab.