Frankfurt a.M., New York (epd). Die radikalislamische Taliban-Regierung in Afghanistan hat laut den Vereinten Nationen einheimischen Frauen die Arbeit für UN-Organisationen untersagt. Die UN-Mission vor Ort habe Informationen über eine derartige Anordnung erhalten, erklärte das Generalsekretariat der Vereinten Nationen am Dienstag (Ortszeit) in New York.
Eine Mitteilung der Taliban-Führung deute darauf hin, dass das Verbot für das gesamte Land gelten solle, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric. Für UN-Generalsekretär António Guterres wäre eine solche Maßnahme nicht hinnehmbar. „Eigentlich überflüssig, es zu erwähnen, aber leider muss es gesagt werden, dass weibliche Mitarbeitende für die Vereinten Nationen unverzichtbar sind beim Leisten lebensrettender Hilfe“, betonte Dujarric.
Seit ihrer Machtübernahme im Sommer 2021 haben die Taliban die Rechte und Freiheiten der Frauen und Mädchen massiv beschnitten. Ende vergangenen Jahres hatten sie auch bereits ein Arbeitsverbot für Frauen bei Nichtregierungsorganisationen erlassen. Einige Ausnahmen wurden beispielsweise für den Gesundheits- und Grundschulbildungsbereich gemacht, dennoch mussten etliche Hilfsorganisationen ihre Unterstützung aussetzen oder können nur sehr eingeschränkt arbeiten.