Schulze: Keine Abstriche im Kampf gegen Armut bei Weltbankreform

Schulze: Keine Abstriche im Kampf gegen Armut bei Weltbankreform
05.04.2023
epd
epd-Gespräch: Natalia Matter und Mey Dudin

Berlin (epd). Die Armutsbekämpfung wird nach Überzeugung von Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) auch nach einer Reform der Weltbank noch Kernauftrag bleiben. „Bei den Zuschüssen und vergünstigten Krediten für die Niedrigeinkommensländer darf es keine Abstriche geben“, sagte die Ministerin im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Mit Blick auf die Pläne, Klimaschutz und Energiewende in den Fokus zu nehmen, sagte sie, „Klimaschutz und Armutsbekämpfung sind kein Widerspruch“. So sei es immer häufiger der Klimawandel, der etwa mit Dürren und Flutkatastrophen Lebensgrundlagen zerstöre und Menschen in die Armut treibe.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank veranstalten vom 10. bis zum 16. April in Washington ihre Frühjahrstagung. Ein wichtiges Thema wird die geplante Reform der Weltbank sein. Schulze, die auch Gouverneurin der Institution ist, sagte, sie erwarte dort erste Richtungsentscheidungen. Mit dem Beschluss über eine grundlegende Reform rechne sie aber bei der Jahrestagung im Oktober.

Als weltgrößter Entwicklungsfinanzierer stelle die Weltbank Ländern sehr viel Geld zur Verfügung, betonte die Ministerin. Daher sollte sie Kredite dann günstiger anbieten, „wenn Projekte nicht nur vor Ort gut sind, sondern wie beim Klimaschutz auch der ganzen Welt guttun“. Schulze fügte hinzu: „Aktuell gibt es bei der Kreditvergabe für die Entwicklungsländer nicht genug Anreize, Kredite etwa für den Waldschutz in Anspruch zu nehmen statt für den Straßenbau. Um diese Anreize zu setzen, müssen Klima-Kredite günstiger werden.“