Berlin (epd). Die geplante CDU/SPD-Koalition in Berline will die Schullandschaft in Teilen umkrempeln. Neben der Einführung eines Wahlpflichtfachs Weltanschauungen/Religionen als ordentliches Unterrichtfach sollen auch die freien Schulen gestärkt werden, wie aus dem am Montag in Berlin vorgestellten Koalitionsvertrag hervorgeht. So sollen Schulen in freier Trägerschaft zusätzliche Zuwendungen erhalten, wenn sie inklusiv arbeiten und eine soziale Durchmischung der Schülerinnen und Schüler gewährleisten.
Die Bewährungsfrist für neu gegründete freie Schulen werde auf zwei Jahre verkürzt, heißt es in dem Regierungsprogramm. Bislang müssen Schulneugründungen drei Jahre ohne staatliche Zuschüsse auskommen, wenn die Träger unbekannt sind. Bei bekannten Schulträgern wie der Evangelischen Schulstiftung in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) waren es bereits zwei Jahre. „Insofern ändert sich für uns hier nichts“, sagte Sprecherin Christina Reiche.
Die Evangelische Schulstiftung ist mit 33 Schulen und 17 Horten in Berlin und Brandenburg die größte freie Bildungsträgerin in der Hauptstadtregion. Ein Paradigmenwechsel deutet sich auch beim Religionsunterricht an. Nach Jahrzehnten als freiwilliges Angebot der Religionsgemeinschaften in den Randstunden will die Koalition aus CDU und SPD ein Wahlpflichtfach Weltanschauungen/Religionen als ordentliches Lehrfach einführen. Das 2006 eingeführte verpflichtende Fach Ethik bleibt in seiner bisherigen Form bestehen.
Die Kirchen, Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften werden im Koalitionsvertrag als „bereichernde Partner im Einsatz für den gesellschaftlichen Zusammenhalt“ bezeichnet. Voraussetzung für die Änderungen ist, dass die Berliner SPD-Mitglieder dem 134 Seiten umfassenden Vertragswerk bis zum 21. April mehrheitlich zustimmen