Afrikanische Union ist besorgt über die Gewalt bei Protesten in Kenia

Afrikanische Union ist besorgt über die Gewalt bei Protesten in Kenia

Frankfurt a.M., Nairobi (epd). Die Afrikanische Union (AU) hat sich besorgt über die Gewalt bei den Protesten in Kenia geäußert. In einer am Dienstag auf Twitter veröffentlichten Erklärung rief der Kommissionsvorsitzende Moussa Faki Mahamat alle beteiligten Akteure auf, Ruhe zu bewahren und den Dialog zu suchen. Am Montag war es unter anderem in der Hauptstadt Nairobi erneut zu gewaltsamen Zusammenstößen bei Demonstrationen gekommen.

Die Proteste richteten sich laut Medienberichten unter anderem gegen die hohen Lebenshaltungskosten in dem ostafrikanischen Land. Dazu aufgerufen hatte der bei der Präsidentenwahl im vergangenen Jahr unterlegene Kandidat Raila Odinga.

Laut der Zeitung „Daily Nation“ wurde in der westkenianischen Stadt Kisumu ein Demonstrant erschossen. Zugleich drang dem Bericht zufolge eine Gruppe teils bewaffneter Menschen am Rande Nairobis auf das Gelände einer Farm ein, die der Familie des ehemaligen Präsidenten Uhuru Kenyattas gehören soll, und stahl dort lebende Nutztiere. Kenyatta hatte bei der Wahl im vergangenen August Odinga unterstützt.

Bereits vergangene Woche war bei Demonstrationen gegen die Regierung ein Mensch durch Schussverletzungen ums Leben gekommen. Der Oppositionsführer Odinga wirft Präsident William Ruto vor, ihm den Sieg bei der Wahl im vergangenen Jahr gestohlen zu haben. Das höchste Gericht Kenias hatte seine Klage gegen das Wahlergebnis jedoch abgewiesen.

Nach Angaben der Weltbank machen die steigenden Lebenshaltungskosten vielen Menschen in Kenia zu schaffen. Im Norden des Landes leidet die Bevölkerung zudem unter einer schweren Dürre.