Dresden, Bautzen (epd). Die Evangelische Brüder-Unität hat für die Sanierung des spätbarocken „Schwesternhauses“ in Bautzen-Kleinwelka öffentliche Fördermittel in Höhe von 445.000 Euro erhalten. Das Geld fließe in die Sanierung des Dachs und der Fachwerkskonstruktion, wie das sächsische Regionalentwicklungsministerium am Montag in Dresden mitteilte. Insgesamt würden dafür rund 496.000 Euro investiert.
Die Brüder-Unität ist eine evangelische Freikirche und auch als Herrnhuter Brüdergemeine bekannt. Gegründet wurde sie im 18. Jahrhundert in der Oberlausitz.
Das unter Denkmalschutz stehende Gebäudeensemble „Schwesternhaus“ gehört zu den sogenannten Chorhäusern - typische Gemeinschaftsbauten der Herrnhuter Siedlungen. Die Anlage in Kleinwelka sei „das letzte authentisch bewahrte Chorhausensemble einer Herrnhuter Koloniegründung in Deutschland“.
Die Mittel für die Sanierungsmaßnahmen kommen vom Land Sachsen und aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes. Sie wurden am Montag in Bautzen-Kleinwelka übergeben. Das „Schwesternhaus“ gehört den Angaben zufolge zu den wertvollsten Zeugnissen Herrnhuter Baukunst und sei von überregionaler Bedeutung. Im Hauptgebäude befand sich unter anderem der Schwestern-Schlafsaal.
Das ab 1770 errichtete „Schwesternhaus“ diente Mädchen und ledigen Frauen der Brüdergemeine zum Wohnen, aber auch als Ausbildungsstätte und Arbeitsort. Bereits 2021 hatte der Freistaat Sachsen Fördermittel in Höhe von 76.000 Euro für Sanierungsmaßnahmen am Gebäudeensemble bereitgestellt. Seit 2000 waren die Häuser in Kleinwelka ungenutzt.