Der Berliner Bischof Markus Dröge hat in der aktuellen Debatte über das islamfeindliche Schmähvideo zur Gelassenheit aufgerufen. "Auch verletzte religiöse Gefühle rechtfertigen keine Gewalttaten", sagte Dröge am Samstag im rbb-Hörfunk. Zugleich sprach er sich dafür aus, "dass die Behörden alles was möglich ist, tun sollten, um eine provokative öffentliche Aufführung des Schmähfilms zu verhindern". Auch in Deutschland seien Schmähungen und Beschimpfungen des Glaubens verboten, wenn dadurch der öffentliche Frieden gestört wird.
Der Berliner Bischof verwies darauf, dass radikale Fundamentalisten nicht für "die Muslime" stünden. Der weitaus größte Teil der islamischen Welt reagiere gelassen auf die Schmähungen ihres Propheten. Dröge sprach sich weiter für einen gesellschaftlichen Dialog aus: "Wir müssen jetzt erst recht alle Möglichkeiten ausschöpfen, miteinander ins Gespräch zu kommen."
In den vergangenen Wochen löste der in den USA produzierte islamfeindliche Film "Die Unschuld der Muslime" gewalttätige Proteste in mehreren islamischen Ländern aus. Dabei kamen mehrere Menschen ums Leben. In Deutschland wird derzeit über ein Aufführungsverbot für das Amateurvideo diskutiert. Die rechtspopulistische Partei "Pro Deutschland" kündigte an, das Video im November in Berlin zu zeigen.