Wiesbaden (epd). Deutschland hat im vergangenen Jahr rund 460.000 Tonnen Altkleider und andere gebrauchte Textilwaren exportiert. Das waren 10,7 Prozent weniger als im Jahr zuvor (518.100 Tonnen), wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Das entspricht einer exportierten Menge gebrauchter Textilien von 5,5 Kilogramm pro Kopf im Jahr 2022.
Die Importe von Altkleidern und gebrauchten Textilien nach Deutschland fielen mit knapp 63.000 Tonnen 2022 dagegen deutlich geringer aus. Die eingeführten Alttextilien kamen demnach zu einem erheblichen Teil aus dem Vereinigten Königreich (41,1 Prozent).
Nach Daten zum weltweiten Handel mit gebrauchter Kleidung und Textilien von UN Comtrade für das Jahr 2021 war Deutschland weltweit der zweitwichtigste Exporteur gebrauchter Bekleidung und Textilien. Nur die USA exportierten noch mehr Altkleider (725.400 Tonnen), an dritter Stelle bei der Ausfuhr von textilen Altwaren lag China mit rund 440.000 Tonnen.
Der Exportweg ins Ausland sei nur einer von vielen für aussortierte Altkleider und gebrauchte Textilwaren, teilte die Statistikbehörde mit: Was nicht direkt auf dem Secondhand-Markt oder über private Altkleidersammlungen bei Gewerbebetrieben oder karitativen Einrichtungen lande, werde von den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern eingesammelt - zum Beispiel über Altkleidercontainer oder Recyclinghöfe.
Nach vorläufigen Ergebnissen wurden 2021 rund 176.000 Tonnen solcher Textil- und Bekleidungsabfälle aus privaten Haushalten gesammelt. Das seien 5,8 Prozent weniger als der bisherige Höchstwert von 187.000 Tonnen im Jahr 2020 gewesen. Binnen zehn Jahren hätten Textil- und Bekleidungsabfälle mit rund deutlich 70 Prozent zugenommen: 2011 waren noch etwa 103.000 Tonnen eingesammelt worden.