Berlin (epd). Migrantinnen und Migranten, die aus Deutschland in ihre Heimatländer zurückkehren, bewerten die Starthilfe durch die Bundesregierung weitgehend positiv. Das ergab eine Langzeitstudie des Forschungszentrums des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) und der Internationalen Organisation für Migration, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. Demnach zeigten sich rund 85 Prozent der Befragten mit der erhaltenden Unterstützung zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Seit 2017 habe die Bundesregierung mit dem Reintegrationsprogramm „StarthilfePlus“ durch das Bamf mehr als 33.700 Menschen aus 45 Ländern mit Summen zwischen 500 und 3.000 Euro pro Haushalt gefördert.
Anspruch auf die Hilfe haben Migrantinnen und Migranten, wenn sie Deutschland freiwillig verlassen, darunter solche, deren Asylanträge abgelehnt wurden. Für die Studie wurden insgesamt 906 Rückkehrerinnen und Rückkehr aus neun Ländern wie Aserbaidschan, Nigeria, Georgien, Libanon und die Ukraine befragt.
Die Untersuchung habe gezeigt, dass die Menschen vor vielfältigen Herausforderungen stehen, sagte der Leiter des Bamf-Forschungzentrums, Axel Kreienbrink. Mitunter reiche das Einkommen nicht aus, um den täglichen Bedarf für die Familie zu decken. In einigen Ländern sei weiterhin die medizinische Versorgung schlecht, zudem mangele es oft an Vertrauen in staatliche Strukturen wie Polizei und Justiz.
Trotz der positiven Bewertung der Starthilfe denken der Studie zufolge 48 Prozent der Befragten über eine erneute Migration nach, allerdings bereiteten nur fünf Prozent sie tatsächlich vor. Dabei werde diese Migration in andere Länder aber nur mit entsprechenden Genehmigungen erwogen, hieß es in der Studie.
Die Befragten wurden jeweils acht Monate und dann erneut drei Jahre nach der Rückkehr interviewt. Dabei habe sich gezeigt, dass die Zufriedenheit mit der sozialen Situation und der Teilhabe am Arbeitsmarkt zunahm: Acht Monate nach der Ankunft im Heimatland gingen 41 Prozent der Rückkehrer einer Erwerbstätigkeit nach, nach drei Jahren waren es 64 Prozent.