Brüssel (epd). Nach den katastrophalen Erdbeben Anfang Februar in der Türkei und Syrien hat die Europäische Union mithilfe einer internationalen Geberkonferenz sieben Milliarden Euro an Hilfsgeldern mobilisiert. Die EU-Kommission allein stellt der Türkei eine Milliarde Euro für den Wiederaufbau zur Verfügung. Außerdem verspricht die EU-Kommission Syrien ein Paket über 108 Millionen Euro für die humanitäre Hilfe. Die Geberkonferenz habe die Erwartungen übertroffen, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montagabend in Brüssel.
Für den 14. Juni plant die EU eine weitere Geberkonferenz nur für Syrien, wie von der Leyen erklärte. „Die einzig richtige Antwort auf eine solche Katastrophe ist Solidarität.“ Die EU werden sicherstellen, dass das zugesagte Geld auch wirklich vor Ort ankomme und die größtmögliche Wirkung entfalte.
Im Vorfeld der Konferenz hatte auch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) erklärt, die Hilfen der Bundesregierung für die Erdbebenregionen in der Türkei und in Syrien auf 240 Millionen Euro zu verdoppeln. Von der Leyen hatte für Montag nach Brüssel eingeladen, um Spenden für Hilfs- und Wiederaufbaumaßnahmen nach der Katastrophe zu sammeln. Am 6. Februar hatten schwere Erdbeben die Türkei und Syrien erschüttert. Mehr als 50.000 Menschen starben, Millionen wurden obdachlos.
An der Geberkonferenz nahm auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan per Video-Schalte teil. „Wir werden diese internationale Hilfe in den für uns so schwierigen Tagen niemals vergessen“, sagte er. Es gebe weiterhin Nachbeben, einige Regionen litten zusätzlich unter Überschwemmungen. Trotz der widrigen Bedingungen würden Helfer alles tun, um die Opfer zu unterstützen. „Der wirkliche Kampf beginnt jetzt. Wir werden alle Städte wieder aufbauen.“
Die Vereinten Nationen hatten im Februar zu internationaler Hilfe in Höhe von einer Milliarde Dollar (rund 936 Millionen Euro) für die Erdbebenopfer in der Türkei aufgerufen. Die EU hat die Türkei und Syrien bereits über das EU-Katastrophenschutzverfahren unterstützt. In diesem Rahmen wurden nach Angaben der Kommission knapp 8,6 Millionen Euro an humanitärer Hilfe bereitgestellt, um den unmittelbaren Bedarf der Bevölkerung in der Türkei zu decken. Syrien sei mit etwa zehn Millionen Euro geholfen worden.