Freudenberg (epd). In einem evangelischen Gottesdienst in Freudenberg ist am Sonntag des getöteten zwölfjährigen Mädchens gedacht worden. Der Siegener Superintendent Peter-Thomas Stuberg rief dazu auf, „das unfassbare Leid für und mit den Betroffenen zu tragen“. An den Schmerz der Menschen, die mit dem Mädchen ihr Leben geteilt haben, „wollen wir heute vor Gott denken“, sagte Stuberg. Zugleich rief der Superintendent angesichts eines großen öffentlichen Interesses zur Zurückhaltung auf.
Was wirklich geschehen sei, werde aus gutem Grund verborgen bleiben, sagte Stuberg in seiner Predigt. „Hüten wir uns aber vor allem vor leichtfertige Kommentaren und allzu schnellen Urteilen“, appellierte der Superintendent des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein. Das Gesetz stelle aus guten Gründen jetzt Fragen, was den Kindern gerecht werde, selbst wenn sie zu Tätern geworden seien. Für Lösungen brauche es „mehr als einfache und vor allem unkundige Antworten“. Es verbiete sich, wenn „in den sozialen Medien hemmungslos erschreckend viele nun ihre ersten Steine werfen“.
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hatte sich am Samstag in der evangelischen Kirche in Freudenberg in das dort ausgelegte Kondolenzbuch ein. Eine Trauerfeier soll laut Traueranzeige der Eltern am Mittwoch im engen persönlichen Kreis in der Kirche stattfinden.
Das zwölfjährige Mädchen aus dem südwestfälischen Freudenberg war am Sonntag tot auf benachbartem rheinland-pfälzischem Gebiet gefunden worden. Zwei Mädchen aus dem Umfeld des getöteten Mädchens sollen nach Angaben der Ermittler die Tat gestanden haben. Da diese jünger als 14 Jahre sind, sind sie nicht strafmündig. Sie sollen den Angaben nach vom Jugendamt in Obhut genommen worden sein.