Frankfurt a.M. (epd). Katholische Bischöfe und Laien kommen am Donnerstag zur vorerst letzten Tagung des Reformprozesses Synodaler Weg zusammen. Die 223 Delegierten beraten bis Samstag in Frankfurt am Main über rund zehn Reformvorschläge, wie die katholische Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken mitteilten. Bischofskonferenz und Zentralkomitee hatten den Reformdialog 2019 gestartet, um einen Weg aus der Vertrauenskrise nach dem Missbrauchsskandal zu finden.
Ursprünglich war das Reformforum auf zwei Jahre ausgelegt. Wegen der Corona-Pandemie verlängerte sich die Beratungsdauer auf rund drei Jahre. Auf der Agenda der fünften und letzten Synodalversammlung stehen Reformanliegen zu einer stärkeren Beteiligung von Laien an der Leitung von Bistümern, zur Akzeptanz von queeren Menschen, zu Segensfeiern auch für gleichgeschlechtliche Paare und für die Zulassung von Frauen zur Predigt in der Messe.
Viele der Anliegen sind innerkatholisch umstritten, weil sie die katholische Lehre an vielen Stellen stark ausweiten. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Georg Bätzing, sagte vergangene Woche, es sei damit zu rechnen, dass nicht alle Texte positiv abgestimmt werden.
Nach einer Reihe von Interventionen aus dem Vatikan ist derzeit unklar, welche zukünftige Form der Reformdialog haben wird. Eine Mehrheit der Reformkräfte stimmte im September für ein neues Gremium, einen Synodalen Rat, der regelmäßige Beratungen und Entscheidungen von Klerikern und Laien ermöglichen soll. Ein Ausschuss, der am Samstag gewählt wird, soll bis 2026 eine Satzung und eine Geschäftsordnung erarbeiten. In drei Jahren ist laut Satzung des Synodalen Wegs ohnehin eine weitere Synodalversammlung geplant, um den Fortschritt der Reformvorhaben zu evaluieren. Rom hatte den Synodalen Rat im Januar durch ein von Papst Franziskus autorisiertes Schreiben verboten.