Düsseldorf (epd). Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat für die geplante Krankenhausreform um Kooperation der Bundesländer geworben. Eine Reform sei nur möglich mit deutschlandweit einheitlichen Kriterien und damit länderunabhängigen Standards, betonte Lauterbach am Dienstag in Düsseldorf. Es gehe dabei nicht um eine „Bundesschablone“, sondern allein um die Kriterien, welche Krankenhäuser künftig welche Leistungen anbieten.
Kern der geplanten Reform, die auf Vorschlägen einer Experten-Kommission beruht und für die im Sommer Eckpunkte vorgelegt werden sollen, ist nach Worten des Ministers eine „Entökonomisierung“ des Krankenhauswesens. Die Kliniken sollen von wirtschaftlichem Druck befreit werden, in dem das bisherige System der Fallpauschalen weitgehend abgeschafft werde.
Stattdessen solle das Vorhalten von Leistungen besser vergütet werden. Damit solle sich vor allem die Zahl unnötiger, aus wirtschaftlichen Überlegungen vorgenommener Eingriffe verringern. Auch sei künftig vorgesehen, die Krankenhäuser in verschiedene Leistungskategorien zu unterteilen. Kleine Häuser sollten sich auf eine Grundversorgung konzentrieren, während komplexere Eingriffe vor allem in großen, entsprechend spezialisierten Kliniken stattfinden sollten.
Bei den Ländern wächst unterdessen die Sorge, Kliniken könnten in großem Stil geschlossen und die flächendeckende Versorgung gefährdet werden. Für Nordrhein-Westfalen hatte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) bereits deutlich gemacht, dass die Krankenhausplanung Ländersache bleiben müsse, weil die Situation der einzelnen Länder zu unterschiedlich sei. Von ihm stammt der Vorwurf der Schablone, wenn der Bund Kategorien für die Krankenhäuser ausgibt, die genau regeln, wer welche Leistungen in welcher Qualität anbietet.