Deutschland gibt mehr Geld für wirtschaftlich ärmste Länder

Deutschland gibt mehr Geld für wirtschaftlich ärmste Länder

Berlin (epd). Die Bundesregierung erhöht die Hilfe für die wirtschaftlich ärmsten Länder der Welt. Wie das Bundesentwicklungsministerium am Montag in Berlin mitteilte, werden der Gruppe der am wenigsten entwickelten Länder (Least Developed Countries, LDCs) in diesem Jahr 200 Millionen Euro mehr als im Vorjahr zur Verfügung gestellt. Insgesamt seien im Haushalt des Entwicklungsministeriums damit für dieses Jahr 1,4 Milliarden Euro für mehrjährige Projekte in Staaten der Ländergruppe vorgesehen.

Die zusätzlichen Gelder wurden nach Angaben des Ministeriums von Staatssekretär Jochen Flasbarth bei der noch bis Donnerstag tagenden UN-Konferenz zu den am wenigsten entwickelten Ländern zugesagt. Der Ländergruppe gehören 46 Staaten an, in denen insgesamt etwa 1,1 Milliarden Menschen leben.

Die Ärmsten der Armen hätten die „großen Krisen unserer Zeit nicht verursacht, aber sie leiden am stärksten unter ihnen“, sagte Flasbarth. Das gelte vom Klimawandel bis zu den steigenden Nahrungsmittelpreisen infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Die reichen Länder trügen deshalb Verantwortung, mehr für die am wenigsten entwickelten Länder zu tun, betonte der Staatssekretär. Nötig sei vor allem „langfristige Unterstützung für den Aufbau widerstandsfähiger Infrastruktur und Ernährungssysteme“.

Bei der UN-Konferenz in Doha kommen Regierungsvertreter aus wirtschaftlich schwachen Ländern, Geberländern sowie der Zivilgesellschaft zusammen. Nach UN-Angaben entfallen auf die am wenigsten entwickelten Länder lediglich 1,3 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung, obwohl sie 13 Prozent der Weltbevölkerung stellen. Zu der Gruppe zählen laut den UN Länder mit einem jährlichen Bruttoinlandsprodukt pro Kopf von weniger als 1.018 US-Dollar. Auch andere Kriterien wie die Kindersterblichkeit werden berücksichtigt. Die meisten der 46 am wenigsten entwickelten Länder liegen in Afrika, etwa Eritrea, Burkina Faso und Mosambik. In Asien zählen unter anderem Afghanistan, Bangladesch und Laos zu der Ländergruppe.