Tunis (epd). Von Tunesien aus sind am Samstag 145 Menschen aus der Elfenbeinküste (Côte d’Ivoire) in ihre Heimat zurückgekehrt. Unter ihnen seien 30 Studenten, teilte der Verband ivorischer Studenten in Tunesien mit. Insgesamt seien rund 1.500 Personen bei der Botschaft der Elfenbeinküste für eine Rückkehr registriert. Auch andere afrikanische Länder wie Gabun, Mali und Burkina Faso registrieren derzeit Rückkehrwillige.
Tunesiens Präsident Kais Saied hatte am 21. Februar von kriminellen Bestrebungen nicht näher genannter Gruppierungen gesprochen, die Geld dafür erhielten, „die demografische Zusammensetzung Tunesiens zu verändern.“ Durch eine Welle irregulärer Migranten solle das Land rein afrikanisch werden und seine muslimisch-arabische Identität verlieren. Diesem Phänomen müsse ein Ende bereitet werden, erklärte der Staatschef.
In der Folge wurden mehrere hundert Menschen aus Subsahara-Afrika verhaftet. Außerdem mehrten sich die Berichte über rassistische Angriffe auf schwarze Personen. Viele berichten davon, dass sie von Vermietern aus ihren Wohnungen geworfen, auf offener Straße ausgeraubt oder daran gehindert wurden, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen.
Nach Angaben der tunesischen Behörden leben in dem Zwölf-Millionen-Einwohner-Land rund 21.000 Personen aus Subsahara-Afrika. Schätzungen zufolge kommt dazu noch einmal eine ähnliche hohe Anzahl irregulärer Migranten, unter anderem Geflüchtete, die versuchen, von Tunesien aus über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen.