Hannover, Hameln (epd). Die hannoversche Landeskirche hat das Arbeitsverhältnis mit einem Pastor aus dem Raum Hameln-Pyrmont fristlos gekündigt. Grund dafür sei der dringende Verdacht auf Grenzüberschreitungen gegenüber einem Jugendlichen, die als sexualisierte Gewalt zu bewerten seien, teilte die evangelische Landeskirche am Donnerstag in Hannover mit.
Die Hinweise darauf beziehen sich den Angaben zufolge auf einen länger zurückliegenden Zeitraum, in dem der Theologe bereits in der Kirche gearbeitet habe, aber noch nicht als Pastor tätig gewesen sei. Die mutmaßlichen Taten hätten sich auch nicht im Kirchenkreis Hameln-Pyrmont ereignet. Für die pfarramtlichen Aufgaben des unter Verdacht stehenden Pastors werde es zunächst eine Vertretungsregelung geben.
Der Fall werde vom Landeskirchenamt in Hannover der zuständigen Staatsanwaltschaft übergeben, kündigte ein Sprecher an. Dieses Vorgehen entspreche den Grundsätzen der Landeskirche für die Prävention, Intervention, Hilfe und Aufarbeitung in Fällen sexualisierter Gewalt. Die Landeskirche bat mögliche Betroffene oder Zeugen, sich bei nicht-kirchlichen Fachstellen, der Zentralen Anlaufstelle „help“ der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) oder bei der landeskirchlichen Fachstelle Sexualisierte Gewalt zu melden.