Hannover (epd). Der Mediziner Rainer Brase rät Menschen, die mit dem Eisschwimmen anfangen wollen, sich am besten ab dem Herbst langsam an die Kälte zu gewöhnen. Wenn das Wasser noch 18 Grad warm sei, könne man mit 18 Minuten anfangen, sagte der pensionierte Intensivmediziner und erfahrene Eisschwimmer dem Evangelischen Pressedienst (epd). Mit jedem Grad weniger sollte man eine Minute weniger trainieren. Wichtig sei, ruhig zu bleiben und tief zu atmen. „Wenn das Wasser sehr kalt ist, reichen am Anfang auch ein paar Dutzend Schwimmzüge oder höchstens 100 Meter.“
Wichtig sei es, immer mit einer aufblasbaren Sicherheitsboje ins Wasser zu gehen und niemals unbegleitet zu schwimmen, sagte Brase. Untrainierte Eisschwimmer liefen Gefahr, sich zu überfordern. Auch könnten sie unterkühlen, schwere Herzrhythmusstörungen bekommen oder sogar ohnmächtig werden. Wer sich aber an die Sicherheitsvorkehrungen halte, für den sei Eischwimmen „eine gute Sache“.
Eischwimmer sollten beim Arzt regelmäßig ihre Herz-Kreislauf-Belastbarkeit checken lassen. Auch der äußere Gehörgang sollte unauffällig sein. Wettkampfsportler, die in Wasser unter fünf Grad schwimmen, müssten alle sechs Monate ein Gesundheitszeugnis vorlegen
Auch geübte Eisschwimmer müssten jedes Mal ihren inneren Schweinehund überwinden, um ins kalte Wasser zu gehen. Aber dafür würden sie auch jedes Mal belohnt, sagt Brase. Denn: „Eisschwimmen macht extrem gute Laune - wenn das Zittern vorbei ist.“ Zudem seien Eisschwimmerinnen und Eisschwimmer weniger anfällig für Infektionen: „Eine Erkältung ist für Eisschwimmer ein Fremdwort.“