Berlin (epd). Der Iran verweist zwei Angehörige der deutschen Botschaft des Landes. Das iranische Außenministerium habe am Mittwoch mitgeteilt, dass die beiden zu unerwünschten Personen erklärt würden, teilte das Auswärtige Amt in Berlin mit. Der Schritt sei nach der Ausweisung von zwei iranischen Diplomaten vor einer Woche zu erwarten gewesen, aus Sicht der Bundesregierung jedoch „in keinster Weise gerechtfertigt“.
Deutschland hatte vor einer Woche zwei Angehörige der iranischen Botschaft zum Verlassen des Landes aufgefordert und damit auf das im Iran verhängte Todesurteil gegen den Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd reagiert. Damit habe die Bundesregierung in angemessener Weise Konsequenzen aus dem Urteil und der massiven Verletzung der Rechte Sharmahds gezogen, hieß es in der Erklärung des Auswärtigen Amtes. Die Ausweisung der Deutschen sei hingegen willkürlich und ungerechtfertigt.
Jamshid Sharmahd ist laut Amnesty International in Deutschland aufgewachsen und besitzt die deutsche und die iranische Staatsbürgerschaft. Der 68-Jährige wurde den Angaben nach 2020 wegen Kontakten zu einer Oppositionsgruppe in einer Geheimdienstoperation aus Dubai in den Iran entführt.