Dessau-Roßlau (epd). Das Umweltbundesamt hat in einer Studie die Kosten der Wiedervernässung der Moorflächen in Deutschland untersucht. Demzufolge sei eine wirtschaftliche Nutzung solcher Flächen durch die Landwirtschaft grundsätzlich möglich, teilte die Behörde am Mittwoch in Dessau-Roßlau mit. Allerdings müsse der Staat Landwirtinnen und Landwirte beim freiwilligen Moorschutz finanziell stark unterstützen.
Derzeit seien in Deutschland mehr als 92 Prozent der Moorflächen trockengelegt und würden zumeist als Acker- oder Grünland genutzt. Doch ohne Wasser im Boden würden diese Flächen jährlich rund 53 Millionen Tonnen und damit 7,5 Prozent der gesamten deutschen Treibhausgasemissionen freisetzen. Nur wenn diese Biotope wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt würden, könne Deutschland seine Klimaziele erreichen, hieß es weiter.
Der Wasserstand im Moor müsse dazu so hoch sein, dass der im Torf gebundene Kohlenstoff nicht freigesetzt werde. Bei hohen Wasserständen sei aber eine herkömmliche landwirtschaftliche Nutzung der Böden nicht möglich. Andere Pflanzen, wie etwa Schilf, Torfmoos und Erlen, ließen sich aber anpflanzen und als Dämmstoffe oder für die Holzwirtschaft nutzen, wenn der Anbau von entsprechenden Förderprogrammen flankiert werde.
Derzeit seien trockengelegte Moorböden für 37 Prozent aller Emissionen aus der Landwirtschaft verantwortlich. Würden diese Flächen vernässt, könnten die Emissionen deutlich reduziert werden.